Mit Defibrillator gerettet – Spende als Dank
Überlebender Holger Gels übergibt Spende an Mobile Retter
Es kommt eher selten vor, dass Lebensretter wie Ärzte, Sanitäter, Mobile Retter oder Feuerwehrkräfte ein „Danke“ erhalten. Umso positiver ist die Spende der Brögberner Holger Gels und seiner Frau zu bewerten, die sich damit für die Überlebenshilfe nach dem plötzlichen Herztod von Holger Gels bei den mobilen Rettern bedankten.
Was war geschehen? Holger Gels erlitt 2022 nachts im Schlaf einen plötzlichen Herztod. Dank der geistesgegenwärtigen Reaktion seiner Frau Carina und telefonischer Unterstützung durch die Leitstelle Ems-Vechte, führte sie eine Herzdruckmassage bis zum Eintreffen der Mobilen Retter durch. Das waren zufälligerweise Ramona Boyer, Notfallsanitäterin sowie Lisa und Norbert Boyer, beide in der Leitung der Erste-Hilfe-Ausbildung beim DRK-Kreisverband Emsland tätig. Die drei lösten Frau Gels bei der Herzdruckmassage ab und führten die weitere Reanimation mit einem Defibrillator durch und übergaben den Patienten nach Eintreffen an den Rettungsdienst.
„Ich habe Dank der schnellen Hilfe und des Defibrillators überlebt“, erklärt Holger Gels. „Meiner Frau und mir geht es finanziell gut. Da haben wir uns überlegt, für eine vorgezogene Weihnachtsspende speziell für Mobile Retter zusammenzulegen, um uns damit für den lebensrettenden Einsatz zu bedanken.“ So spendeten sie tausend Euro an die Mobilen Retter im Emsland und der Grafschaft Bentheim, die u. a. von den Erste-Hilfe-Ausbildern des DRK ausgebildet werden. Die Spende wurde für die Anschaffung von zwei Übungsdefibrillatoren und einhundert Beatmungshilfen als Erstausstattung zu Schulungszwecken verwendet.
Bei einem Treffen in der DRK Hauptgeschäftsstelle Lingen mit Familie Gels, den Mobilen Rettern sowie einem Vertreter der Leitstelle Ems-Vechte und des Landkreis Grafschaft Bentheim kam es zur Übergabe. Einen Defibrillator nahm Dominik Schnieders vom Landkreis Grafschaft Bentheim in Empfang. Er ist im Bereich Bürgerservice und hier auch als organisatorisch Verantwortlicher der mobilen Retter tätig. Der zweite Defibrillator wird bei Schulungen der Mobilen Retter im Landkreis Emsland eingesetzt.
Mobile Retter sind keine Sanitäter, sondern Ehrenamtliche, die sich regelmäßig in der Reanimation von Erwachsenen und Kindern fortbilden und den Einsatz eines Defibrillators beherrschen. Mobile Retter werden per GPS lokalisiert und angefragt, ob sie einen vorliegenden Notfalleinsatz unterstützen können, damit eine eventuell notwendige Reanimation vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes begonnen bzw. unterstützt werden kann. Damit leisten sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oft lebensrettende Maßnahmen, so wie z. B. bei Holger Gels. Wie Boyer erläutert, könnten jährlich rund 10.000 Menschen gerettet werden, wenn es flächendeckend ausreichend
Mobile Retter gäbe. Eine entsprechende Schulung wird von den DRK-Kreisverbänden Emsland und Grafschaft Bentheim angeboten. Aktuell stehen der Leitstelle Ems-Vechte ca. 2200 Mobile Retter zur Verfügung.